Ich fand es seltsam, als mich mal jemand auf mein "Handicap" ansprach. Ich bin schwerhörig, und wahrscheinlich wollte er das deutsche Wort "Behinderung" vermeiden. Bei "Handicap" denke ich aber eher an das Golf-Spiel. Oder an das englische "handicapped" - und bei dem Begriff denke ich unweigerlich an Menschen mit einer Gehbehinderung.
Was ist Behinderung?
Das ist im Deutschen ähnlich. Die meisten denken im Zusammenhang mit dem Wort "Behinderung" an Querschnittslähmung, Rollstuhlfahrer, vielleicht auch noch an Geistesbehinderung. Entsprechend wurde jahrelang der Begriff "barrierefrei" vor allem auf die Mobilitätshindernisse angewendet. Trottoirs wurden abgesenkt, Haltebahnstellen erhöht, Türen verbreitert, Fahrstühle und Treppenlifte eingerichtet.
Zahlreiche Aktivisten haben ihres dazu beigetragen, dass "Barrierefreiheit" immer weiter gefasst wurde, und dass z.B. Räume und Veranstaltungen auch für Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen zugänglich gemacht wurden.
Nicht zuletzt wird immer öfter auch für die Webseitengestaltung Barrierefreiheit angestrebt (siehe hierzu die Seite www.einfach-fuer-alle.de).
Keine Besonderheiten - dafür viel Vielfalt
Der (relativ) neue Begriff ist Inklusion. Was das ist, beschreibt das nebenstehende Schaubild aus Wikipedia sicher am besten:
Inklusion sei verwirklicht, so heißt es in dem entsprechenden Wikipedia-Artikel, wenn das Vorhandensein von Unterschieden und Abweichungen nicht in Frage gestellt oder als eine Besonderheit angesehen wird. Normal sei die Vielfalt.
Ein schöner Gedanke.
Die unsichtbare Schwerhörigkeit
Schwerhörigkeit ist Hörbehinderung ist Kommunikationsbehinderung - darauf läuft es hinaus, leider ist meine Behinderung fast unsichtbar. Sie mögen jetzt anders denken, aber das macht es gerade nicht einfacher, denn ich muss mich immer wieder erklären.
Schwerhörigkeit, habe ich lernen müssen, heißt immer wieder darauf aufmerksam machen, dass ich etwas nicht verstanden habe, und dass ich es im Umgebungslärm nie verstehen werde, es sei denn mein Kommunikationspartner unterstützt mich.
Mein Handicap ist nicht so sehr die tatsächliche physische Behinderung (an die bin ich längst gewöhnt), sondern die Hemmschwelle, dem anderen selbstbewusst die Mithilfe abzuverlangen. Es ist die Angst, eine besondere Rücksichtnahme für mich zu verlangen.
Inklusion ist eine schöne Vision. Es wäre dann völlig normal, anders oder besonders zu sein. Für Jeden innerhalb der Gesellschaft. Was wäre die Folge? Ich würde mir über dieses ganze Thema überhaupt keine Gedanken machen. :-)
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[caption id="attachment_7" align="alignleft" width="300" caption="Muster mit Schiffen, Delphinen, Wellen"][/caption]
Ja, ich liebe Farben. Ich habe schon immer gerne gemalt, habe nach dem Abitur drei Semester an einer ausländischen Kunstschule intensiver gemalt und modelliert (die heutige ESBA Cartagena/Kolumbien) und besuche auch heute immer mal wieder einen Kurs in Malerei oder Zeichnen, um mir neue Impulse zu holen.
Im Internet bin ich vor Kurzem auf die Seite der Colourlovers aufmerksam geworden. Ich bin in einer Arbeitsgruppe, die eine Homepage modernisieren möchte. Und wir stehen vor der Aufgabe, die Farbe soweit beizubehalten, dass die Besucher auch weiterhin IHRE Seite wiedererkennen. Mit den Werkzeugen bei den Farbliebhabern kann ich mir verschiedene Paletten zusammenstellen und so die Farbwirkung testen. Ich kann als registrierter User auch ein Foto hochladen und die Farbharmonie des Fotos in eine Palette umsetzen. Das gefällt mir sehr gut, und es ist auch ein schöner Zeitvertreib.
Ich habe sogar ein "Pattern" ausprobiert - ein Muster, das ich z.B. als Hintergrund für eine Webseite einsetzen könnte. Für diesen Blog hier schien es mir dann allerdings doch zu verspielt und niedlich - es ist das Muster, das am Artikelanfang steht.
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Manchmal jagt ein Gedanke den nächsten. Ich bin Spezialistin dafür, immer wieder neu über das Was-Wäre-Wenn nachzugrübeln. Dann fällt mein Blick auf einen Stapel Papier, der dringend sortiert werden müsste, und ich muss an all die Dinge denken, die sonst noch zu tun sind - im Haus, bei der Arbeit, mit den Behörden, mit dem Auto. Hier fehlt ein Knopf am Bettbezug, die Kaffeemaschine müsste entkalkt werden.
Es ist frappierend, was sich alles an Szenarien und nur in Sekundenschnelle allein im Kopf abspielen kann. Nichts ist damit tatsächlich getan oder gelöst. Die Wirkung ist aber deutlich: Ich fühle mich unwohl, schuldig, angetrieben zur Eile. Als hätte ich kein Recht darauf, auch nur eine Minute nichts zu tun.
Dabei halte ich das Nichtstun für ein elementares Grundbedürfnis für Körper, Geist und Seele.
Das Gedankenkarussell verhindert (wie die Fliehkraft), dass ich in meiner Mitte bin. Es zieht mich raus aus dem Inneren. Ich brauche deshalb als Gegenpol einen festen Bezugspunkt in mir selbst. Wenn ich meine Mitte gut spüre, dann kann mich nichts so schnell aus der Bahn werfen.
Methoden der Stressbewältigung arbeiten mit diesen Mitteln: Atemübungen, Körperbewusstsein kultivieren, Konzentration auf das innere Erleben, Verwurzelung und gute Erdung. Da ist die absolute Ruhe, wie sie in der Meditation kultiviert wird. Die Gedanken auf Ein- und Ausatmung fokussieren, nicht werten, Emotionen loslassen, einfach sein.
So wie man den Körper durch beständiges Üben kultivieren kann, so kann man auch die Gedankenwelt kultivieren. Zum Beispiel mit dieser schönen Qigong-Übung: das innere Lächeln. Ich denke dabei an etwas, das mich zum Lächeln bringt. Ich spüre das Lächeln in den Mundwinkeln entstehen, lasse es über das ganze Gesicht ausbreiten und leite es dann in meine inneren Organe bis ich meine, ganz mit diesem Lächeln ausgefüllt zu sein. Dann versiegele ich dieses Körpergefühl, indem ich meine beiden Hände auf den Nabel lege.
[caption id="attachment_393" align="alignright" width="120" caption="Das innere Lächeln"][/caption]
Eine solche Übung regelmäßig angewendet, sorgt dafür, dass ich immer wieder lächelnd in meinen Körper hineinschaue. Und das hat so viele entspannende Wirkungen, dass ich sogar glaube, es kann auf Dauer das Gemüt positiv beeinflussen.
Und der Stapel Bügelwäsche? Die Arbeit, die heute noch getan werden muss?
Nun, ich kann die Arbeit nicht weglächeln. Aber ich kann immer hinterfragen, was wirklich JETZT SOFORT zu tun ist. UND ich kann beeinflussen, wie ich mich mit der Aufgabe fühle. Ich kann mir die Arbeit erleichtern, indem ich sie tue, ohne das Gedankenkarussell anzuwerfen.
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