Zu gefühlten 90 Prozent schreibe ich alle meine Texte mit der Computertastatur. Zehnfingersystem statt Schreiben mit der rechten Hand. Es geht so schnell, wie ich denken kann - sozusagen Direktverbindung vom Kopf zu den Fingern. Ich schreibe kaum noch von Hand, und meine Handschrift ist für viele Leute kaum lesbar.
Nun stieß ich auf einen Artikel der New York Times, der das Schreiben von Hand aus Sicht von Psychologen und Neurowissenschaftlern beleuchtet (Konnikova: What’s Lost as Handwriting Fades). Demnach unterstütze das Schreiben von Hand in besonderem Maße die Lernfähigkeiten von Kindern, unter anderem deshalb, weil von Hand geschriebene Buchstaben immer wieder anders aussehen. Es zeuge von einer Lernleistung, auch in abweichenden Formen den gleichen Buchstaben zu erkennen. Der Artikel erwähnt auch eine Studie, derzufolge Kinder, die Texte von Hand schrieben, nicht nur schneller mehr Wörter produzierten, sondern auch mehr Ideen einbauten. Es wirke sich auch auf die Leistungen von Studenten aus, ob sie in Vorlesungen von Hand mitschreiben oder mit der Computertastatur.
Bleiben oder gehen
fragend in der Sonne stehen
eine Trauerweide gibt dir Halt
Bleiben in bekannten Kreisen
im Planet Vergangenheit
wandeln sich die Keime
Ich werde mal wieder
von vorne beginnen
den Anfang suchen
vom großen Kuchen
und schmecken nach Innen
und recken die Glieder
Gar nicht so einfach, wenn man mal keine Ideen für ein Gedicht hat. In vielen Fällen hilft dann die Gedichtform Akrostichon, auf gut deutsch Leistenvers. Dabei ergeben die Anfangsbuchstaben der Verszeilen von oben nach unten gelesen ein Wort oder einen Satz. Zum Ausprobieren empfehle ich die Buchstaben des eigenen Vornamens je in eine Zeile zu schreiben, und dann mal schauen, welche Worte einem hinzufliegen.
gleich
gleich
gleich
gleich
schwarz
gleich
gleich
gleich
weiß
gleich
gleich
gleich
wurst
gleich
gleich
gleich
käse
gleich
ist
nicht
gleich
gleich
gleich
gleich
egal
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Was soll denn das sein? Frau Grupp schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Ein Gedicht und Beitrag zum 5. Wort vom Projekt [*.txt] von Dominik Leitner. Ich habe mich auch für den NaPoWriMo eingetragen. Letzteres verlangt, dass ich im Monat April 30 Gedichte schreibe, quasi jeden Tag eins. Eine Herausforderung. Insoweit praktisch, wenn ich enen Beitrag für beide verwenden kann.