Meinen letzten Beitrag in diesem Jahr zum Projekt *.txt wollte ich in aller Seelenruhe, in den Urlaubstagen vor Weihnachten, dann an den Feiertagen, dann zwischen den Jahren schreiben. Was schwirrte mir da alles durch den Kopf... Überraschende Satzfetzen wie "Es ist die Ruhe vor dem Fest" oder "im Ruhestand saß er im Ruhesessel" oder "auf meinem Ruhekissen will ich gar nichts wissen". Dann wollte ich über die Abwesenheit von Ruhe schreiben. Darüber, dass Ruhe nicht ohne ihr Gegenteil denkbar ist: Lärm, Radau, Unruhe des Herzens...
Doch jetzt ist Silvester, 20 Uhr, es ist ruhig. Die Arbeit in der Küche ist getan, das Backwerk darf erkalten. Ich schreibe einfach den letzten Blogeintrag für dieses Jahr. Zum Abschluss: ganz ruhig.
Die Ruhe wird deutlich, weil ich nur vereinzelte Silvesterknaller höre. Zwischen diesen Knallern gibt es lange Intervalle der Stille. So ist das: Ruhe, Kracher, Ruhe, Kracher. Ist Okay. Ich bin ja sowas von seelenruhig.
Ich weiß, dass es nachher viel lauter wird, und die Intervalle der Stille viel kürzer - bis der Höhepunkt des Abends erreicht wird, Mitternacht, Null Uhr. Ein kurzer Moment nur, um das alte Jahr ganz gehen zu lassen. Und dann der kurze Moment, den wir ausdehnen, um das Jahr 2016 mit Ehrfurcht zu begrüßen. Das Neue. Ich freu mich drauf, in aller Seelenruhe.
Happy New Year!