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Im Rahmen der Texttreff-Blogwichtelaktion hat die Texterin und Lektorin Julia Dombrowski mich mit einem 'glossigen' Gastbeitrag zu einem PR-Thema bewichtelt. Herzlichen Dank, Julia, und viel Spaß allen Leserinnen und Lesern!
Die Sache mit dem Claim
Claimentwicklung – das ist nichts für Angsthasen in der Werbeindustrie. Das ist eine Aufgabe, die es in sich hat, die Königsklasse der Wortjongleure. Wenn ich mit Menschen spreche, die keine Berührungspunkte mit der Werbebranche haben, und mir dabei der Begriff „Claim“ aus dem Mund rutscht, kichern die ganz oft: „Das ist ja ein alberner Ausdruck – den kenne ich nur aus Goldgräberromanen!“ (Wer liest heute eigentlich noch Goldgräberromane?) Die Analogie zur Goldgräberei ist aber gar nicht abwegig: Denn mit einem Claim steckt ein Unternehmen – oder eine Marke – sozusagen das Gebiet ab, in dem künftig nach Kunden und Marktchancen geschürft werden soll. „Das ist unsere Nische, hier gräbt niemand anderes als wir!“ Ein Claim ist, ganz vereinfacht gesagt, so etwas wie ein Slogan, aber langlebiger. Mit dem Claim sagt ein Unternehmen, eine Institution oder eine Marke: „DAS sind wir, SO sind wir, so sollst DU uns verstehen.“ Er dient also einem bestimmten Ziel, richtet sich dabei an eine definierte Zielgruppe und wirkt im Optimalfall identitätsbildend.
Ganz schön viele Aufgaben für ein prägnantes, knappes Sätzchen. Das macht es so tricky, eines zu erfinden.
Ich habe ein merkwürdiges Talent dafür, dort zu leben, wo das Stadt- oder Regionalmarketing meine jeweilige Lebensabschnittsheimat mit irgendwie unguten Claims schmückt.
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Im Rahmen der Texttreff-Blogwichtelaktion habe ich heute meinen Gastbeitrag auf dem Traduteca-Übersetzer-Blog von Stefanie Guim Marcé hinterlassen:
Der einzigartige Babelfisch
Dem Babelfisch – “probably the oddest thing in the universe” – begegnete ich erstmals in Douglas Adams’ Per Anhalter durch die Galaxis. Dieses vielleicht eigenartigste Ding im Universum fand ich wunderbar. Es übersetzt sofort, was jemand sagt, ob Alien oder nicht, egal welche Sprache. Falls es ihn gäbe, könnte er für das Ende der Babylonischen Sprachverwirrung sorgen.
Aber er ist noch unentdeckt, der Babelfisch! Und es gibt zum Glück noch Übersetzer.
Dabei versucht die Technik alles...
Den vollständigen Artikel können Sie unter dieser Adresse lesen und kommentieren: http://traduteca.wordpress.com/2012/12/14/der-einzigartige-babelfisch/
© Text und Bild: Livia Grupp
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Gastbeiträge vom Netzwerk: Die Blogwichtelaktion
Seit Anfang Dezember und noch bis 24. Dezember 2012 läuft im Texttreff, dem Netzwerk wortstarker Frauen, die Blogwichtelaktion. Dabei schreiben sich die Teilnehmerinnen gegenseitig Gastbeiträge für ihre Blogs. Ich nehme dieses Jahr zum ersten Mal teil*. Das Ganze funktioniert wie beim adventlichen Wichteln: Die Teilnehmerinnen und Blogs werden ausgelost, dann einigen sich Blogbetreiberin und Schreiberin auf Thema, Tonalität und Länge des Beitrags und natürlich das Veröffentlichungsdatum. Und schon gibt es viele neue Blogbeiträge aus dem Netzwerk.
Viele Vorteile für Blogbetreiberinnen, Texterinnen und ihr Netzwerk:
- Neue Blickwinkel: Das eigene Blogthema wird durch die Gastbeiträge mal in einem anderen Blickwinkel und Zusammenhang betrachtet.
- Know-How: Gäste können außerdem ein Spezialwissen einbringen, das die Themen der Blogbetreiberin ergänzt.
- Eine Prise Salz: Die Gastautorinnen bringen natürlich ihren persönlichen Schreib-Stil mit, was immer eine Bereicherung und "Würze" für den eigenen Blog darstellt.
- Kennenlernen: Die zeitlich begrenzte Aktion ist eine praktische Gelegenheit, um mit Netzwerk-Teilnehmerinnen direkt in Kontakt zu treten.
- Öffentlichkeit: Die Blogwichtelaktion wird im Netzwerk verlinkt und kann darüber hinaus über die Blogs und weitere soziale Medien veröffentlicht werden. Die Leser der verschiedenen Blogs lernen auf diese Weise auch andere Blogs kennen, die für sie interessant sein können. Und Blogbetreiberinnen sprechen damit vielleicht neue Leser an. Nicht zuletzt erhält auch das Netzwerk durch die verschiedenen Links immer wieder neu Aufmerksamkeit.
Was für eine Bandbreite an Themen die vielfältigen Gastbeiträge abdecken, zeigen bereits die ersten Blogwichtel-Beiträge der diesjährigen Aktion. Ich empfehle Interessenten, bis 24. Dezember öfter mal den Texttreff-Blog aufzusuchen, um dort die Links zu den neuesten Beiträgen zu finden.
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*Meinen ersten Beitrag, ein Brief an meine Romanhelden, schrieb ich am Nikolaustag für das Bodenlosz-Archiv. In meinem zweiten Beitrag mache ich mir im Traduteca-Übersetzer-Blog Gedanken über den Babelfisch.
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Hallo Orell und Miranda,
na, wie geht’ s? Lange nicht gesehen, ich weiß. Es ist jetzt über ein Jahr her, dass ich euch versprochen habe, eure Geschichte zu Ende zu erzählen. Wie ihr wisst, konnte ich einfach nicht weitermachen, damals im November 2011. Ihr habt es mir aber auch nicht gerade leicht gemacht. Mitten im NaNoWriMo habt ihr mich verlassen. Nach 16.000 Wörtern musste ich aufhören. Was war das, ein gemeinsamer Streik der Romanfiguren? Oder meine eigene Schreibblockade? ... Bitte weiterlesen im Bodenlosz-Archiv.
Im Rahmen der Blogwichtel-Akton im Texttreff habe ich heute meinen ersten Text bei Katharina Pollner aka Nina Bodenlosz in ihrem Bodenlosz-Archiv veröffentlicht. Mein Gastbeitrag ist ein Brief, und der Hintergrund ist der, dass ich den NaNoWriMo 2011 nach ca 16.000 Wörtern abgebrochen und meinen angefangenen Roman lange Zeit nicht mehr angeschaut hatte. Jetzt, nach über einem Jahr, schreibe ich an meine Helden und gehe die Schreibblockade an.
Was ist das Blogwichteln?
Seit einigen Jahren veranstaltet der Texttreff, das Netzwerk wortstarker Frauen, regelmäßig vor Weihnachten das sogenannte Blogwichteln. Bloggerinnen schreiben dabei Gastbeiträge für andere Bloggerinnen. So entstehen nicht nur viele interessante Texte, sondern auch eine Menge neuer Kontakte im Netzwerk und natürlich viele Links. Auch auf hier auf BunteSegel.de und TextundSchreiben.de erwarte ich in den nächsten Tagen spannende Gastbeiträge. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Ein bunter Lebenslauf ist eine feine Sache: diverse Ausbildungen, Studienzeiten, Umbrüche, Auszeiten, Neuanfänge, Praktika, verschiedene Arbeitgeber, dazu viele Hobbys und Ehrenämter. Soviele Erfahrungen, soviele Talente, so ein vielseitiger Mensch! Freuen sich Arbeitgeber über diese erwiesene Flexibilität? Oder überwiegt die Befürchtung, dass ein solches Multitalent in der eigenen Firma fehl am Platze ist. Ich glaube: Sowohl als auch. Das Bunte passt natürlich sehr gut ins Klischee der Künstler und der Werbebranche, während ein Sachbearbeiterposten eher seltener auf solche Paradiesvögel wartet. Wer sich auf eine 'normale' Stelle bewirbt, muss für die Arbeitgeber wohl ins 'normale' Bild passen. Und häufige Richtungswechsel passen dann schwer ins übliche Bewerbungsschema. Haben also all die bunten Menschen keine Chancen als Angestellte - außerhalb der einschlägigen Branchen? Wie könnte eine Bewerbung gelingen, wie kann man Farbe zeigen, ohne die eigene Persönlichkeit zu verschleiern und sich zu verbiegen?
Patchwork-Lebensläufe sind heute normal
Ich meine, dass sehr viele Menschen heute bunte Erfahrungen vorweisen können. Patchwork-Lebensläufe sind doch an der Tagesordnung, man spricht auch schon von der Generation Praktika. Die Zeiten der lückenlosen Lebensläufe sind endgültig vorbei. Und es gibt ja auch keine sicheren Lebensstellen mehr. Das mag beängstigen – kann aber auch befreien. Wenn schon der potenzielle Arbeitgeber keine sichere Stelle anbieten kann, warum soll ich ihm dann irgendetwas vormachen? Irgendeine lückenlose Karriere, irgendeine stromlinienförmige Ausrichtung auf genau diesen Job? Nein, wir dürfen ehrlich sein – es geht allenfalls um Lebensabschnitts-Jobs – in denen wir viel lernen können, von denen wir uns aber auch nicht abhängig machen dürfen. Wenn wir uns bewerben, dann mit der Persönlichkeit und den Zielen, die uns ausmachen.
Persönlichkeit zeigen – von Anfang an
Ich bewerbe mich zwar aktuell nicht, halte aber für alle Fälle immer meinen Lebenslauf parat. Und ich stelle fest, dass ich kaum mehr mit einem zwei oder drei Seiten langen tabellarischen Lebenslauf auskomme. Meistens muss ich die Schriftgröße verkleinern und hoffen, dass es dennoch lesbar und übersichtlich bleibt. Deshalb habe ich eine Rubrik "Was mich ausmacht" auf der dritten Seite eingeführt. Ich kann auf diese Weise in wenigen Worten unterstreichen, wie mein Lebenslauf mit meiner Persönlichkeit zusammenhängt und warum es passt, dass ich mich für die jeweilige Stelle bewerbe. Außerdem ist es eine weitere Chance, den Menschen anzusprechen, der die Bewerbung liest. Auch das Anschreiben ist eine Kunst für sich, wenn ich es auf eine Seite beschränken will. Immerhin sollen Hinweise zur Ausbildung und beruflichen Erfahrung hinein – und dazu noch die verschiedenen Punkte aus der Stellenbeschreibung. Bisher habe ich es nur geschafft, indem ich streng auswähle und mir überlege, was von all diesen bunten Erfahrungen den möglichen Arbeitgeber wohl am ehesten interessiert. Die meisten Bewerbungsratgeber bringen das gut auf den Punkt:
- Gehe vor allem auf die Anforderungen ein, die in der Stellenausschreibung genannt werden.
- Sei authentisch, wenn du schreibst, warum dich die Stelle interessiert.
- Belege deine Ausführungen durch anschauliche Beispiele: Eigenschaften wie Teamfähigkeit z.B. kannst du damit belegen, dass du Kollegen bei hohem Arbeitsaufkommen schon immer gerne unterstützt hast oder ihnen auch mal eine Programmfunktion erklärst oder ähnliches – wenn es denn so ist.
Ehrlichkeit schützt
Und wie erzähle ich von mir, wenn ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalte? In einem Bewerbungsgespräch sagte der Personaler sinngemäß: „Bitte beschreiben Sie doch mal kurz Ihren Werdegang und die verschiedenen Berufsstationen idealerweise so, dass Sie heute nun genau hier bei uns sind.“ Worauf ich erst mal kräftig schlucken und – wie ertappt – lächeln musste. Das hat er bestimmt auch gesehen. Ich habe dann ziemlich viel, ziemlich lang erzählt, bis ich das Gefühl hatte, dass ich zu weit vom Thema abschweife, und es wurde schwer, dann tatsächlich zu diesem Job zurückzukommen. Die Stelle habe ich damals nicht bekommen. Ich bin da wohl einfach zu offen. Wenn ich eine solche Aufforderung höre, die in meinen Augen einfach nicht ernst gemeint sein kann, dann muss ich darüber lächeln – ganz unwillkürlich, unverstellt. Trotzdem habe ich versucht, das Unmögliche umzusetzen. Aber wahrscheinlich besteht die Chance darin, hier wirklich offen zu sein. Dann hätte ich besser gesagt, dass es in meiner Erfahrung so ist, dass eben nicht alles im Leben immer folgerichtig aufeinander aufbaut. Und dann hätte ich einfach kurz die einzelnen Stationen in meinem Leben aufgeführt. Und am Ende hätte ich nochmal bekräftigt, was mich an dieser Stelle interessiert. Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich mich nicht verbiegen, kann ich so sein, wie ich bin, verschwende keine Energie darin, eine Fassade zu erzeugen. Wenn ich ehrlich bin, bin ich mit mir im Reinen, und dann kann mir keiner was. Vorstellungsgespräche sind leider Prüfungsszenarien. Es kommt dabei noch nicht mal auf die Antworten an. Es geht einfach darum, wie die Bewerber auf verschiedene Fragen reagieren. Jede Seite bereitet sich umfassend vor. Und natürlich möchte ich auch, dass der Arbeitgeber meine Bewerbung ausführlich liest, wenn ich schon soviel Arbeit hineinstecke. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass in den Bewerbungsverfahren immer öfter die Authentizität auf der Strecke bleibt. Lernen sich die beiden Seiten wirklich kennen? Der Arbeitgeber spielt sein Spiel und die Bewerber auf der anderen Seite ihres. Wie ehrlich sind Bewerbungsverfahren heutzutage?