Livia Grupp, Text & Schreiben

Hier sind meine Blattläuse. Ich muss zugeben, die friedliche Koexistenz hat für mich inzwischen aufgehört. Die Blattläuse sind von einem Kübel zu einem Balkonkasten gewandert. Und da will ich sie nun doch nicht haben. Ich will keinen Krieg wie letztes Jahr, als ich eine dubiose Bio-Mischung erzeugt habe und immer  wieder auf sie gespritzt hatte (dieser Tipp wird auch in Wikipedia verbreitet). Nein, also das nicht. Ich kaufe jetzt auch keine Florfliegen, oder würde sich das noch lohnen? Die asiatischen Marienkäfer wurden laut Wikipedia übrigens speziell zur Schädlingsbekämpfung in unsere Gefilde eingeführt - Ergebnis: möglicherweise schmeckt der Wein nicht mehr, wenn zuviele dieser Tierchen mit in die Maische geraten. Nun, für heute habe ich beschlossen: der eine befallene Stängel wird abgeschnitten, um zu verhindern, dass die Läuse sich noch weiter ausbreiten. Vereinzelte andere Läuse schaue ich nicht an. Bei den Fotos bin ich übrigens unschlüssig. Eigentlich waren die fotografierten Farben eher grünlich. Wenn ich das Foto mit einem automatischen Ausgleich bearbeite, dann kommt das untere Beispiel heraus, ein kontrastreiches Ergebnis. Nur, so sah es gar nicht aus. Das obere Beispiel kommt dem tatsächlichen Bild zwar näher, sieht aber auch etwas fader aus. Übrigens gibt es ein schönes Gedicht namens "Duldsam" von Wilhelm Busch, der sich wohl sinnierend mit einer Pfeife in seinen Garten begab, um sich die Rosen (samt Getier) zu betrachten. Sein schönes Fazit: "Dass keine Rose ohne Dorn bringt mich nicht aus dem Häuschen. Auch sag ich ohne jeden Zorn: Kein Röslein ohne Läuschen!"