Kennen Sie das?
- Sie erhalten eine E-Mail, in der jemand erzählt, wer er ist, was er gerade macht, welche Initiative er begleitet usw. usf. und während sie lesen, fragen sie sich dauernd, wann kommt er denn jetzt zum Punkt? Was will er von mir?
- Oder Sie schreiben selbst so eine E-Mail und packen viele Infos, Gedanken, Hintergründe, Beweggründe, Historien und weiteres Beiwerk in den Text. Und wundern sich, dass die angeschriebenen Personen eher zaghaft reagieren. Wenn überhaupt.
Solche E-Mails schicke ich manchmal an Angehörige, Freunde und Bekannte. Netterweise haben sie sich noch nicht beklagt.
Was du nicht willst, das man dir tu...
Im Geschäftsleben kann es passieren, dass eine solche E-Mail Empfänger überfordert. Die Antwort wird erstmal zurückgestellt - und dann, möglicherweise Wochen später, ganz und gar vergessen.
Wie lassen sich E-Mails leserfreundlich gestalten, effizienter schreiben?
Ein Geschenk ist ein Geschenk ist ein Geschenk. Könnte man meinen.
In letzter Zeit ärgere ich mich über "Geschenke", die keine sind. Ob von der Bahn, vom Versandhändler, vom Online-Shop - sie alle kündigen mir vollmundig Geschenke an, vielleicht weil Weihnachten ist.
In Wirklichkeit präsentieren Sie mir Gutscheine als Geschenke oder schicken mir e-coupons, die an Bedingungen geknüpft sind.
Listen sind ganz praktische Schreibimpulse, weil du stichwortartig Begriffe notieren kannst, die dir zum Thema einfallen. Es besteht kein hoher Anspruch. Listen dürfen unvollständig sein, sie können lustig, poetisch und tiefsinnig werden - müssen aber nicht.
Ein Beispiel ist die Watchlist für die Augen, die ich vor einiger Zeit selbst ausprobiert habe. Dabei gibt es zwei Herangehensweisen.
- Du kannst zunächst die eine Liste erstellen "Was deinen Augen gut tut", danach die andere "Was deinen Augen nicht gut tut". Das hat den Vorteil, dass du dich auf das jeweilige Listenthema konzentrierst. Danach kannst du beide Listen in einer Tabelle zusammenführen, und du darfst die Zeilen auch neu sortieren.
- Du kannst auch sofort eine Tabelle erstellen und dann von vornherein zeilenweise passende Begriffe finden.
Ich favorisiere die erste Methode, weil es zu überraschenderen, nicht unbedingt gewollten Ergebnissen führen kann. Zu interessanten Lesarten. Es kann helfen, sich ein Zeitlimit zu setzen oder die Anzahl der Begriffe zu begrenzen, z.B. die Top 10 oder Top 5.
Hier meine Liste mit Dingen, die ich gerne sehe und Dingen, die ich nicht gerne sehe - bzw. was meinen Augen gut tut, und was ihnen nicht so gut tut. In einer Tabelle nebeneinander gestellt.
Beispiel
Was meinen Augen gut tut: |
Was meinen Augen nicht gut tut: |
Aussicht. | Wände und Mauern. |
Ein blauer Himmel mit weißen Schäfchenwolken. | Beton-Asphalt-Stahl-Grau |
Deine Schönheit. | Spitze Ecken und Kanten, die sich an Gebäuden, Möbeln und Kunstobjekten speerartig gegen mich richten. |
Kinderbilder von Haus und Garten mit Mama, Papa, Kind und Hund. | Zuviel Werbung. |
Tiere schauen, Natur, Wildlife, Meeresdoku ... | Thriller und Horrorfilme |
Dein lächelndes Gesicht, und überhaupt befreundete Gesichter. | Augen, die sich entziehen, Gesichter, die sich abwenden. |
Kunst, Handgemaltes oder Gezeichnetes | Dicke skandalisierte Boulevardzeitungslettern |
Freie Sicht auf Landschaft, echtes „Fern“-Sehen | Falsches Fernsehen auf der Mattscheibe |
Meinen Begriff Watchlist habe ich für diesen Artikel in Google aufgeschlagen und finde neben vielen Treffern im Finanzbereich ("Watchlist für Geldanlagen") - auch einen Eintrag in Wikipedia:
Eine Watch List (deutsch „Beobachtungsliste") ist eine Liste von Begriffen, Gegenständen oder Personen, die für den Ersteller der jeweiligen Liste von Bedeutung sind. (Wikipedia-Artikel)
In dem Beitrag steht auch, dass es eine Watch List zur Einreise in die USA gibt, darin werden unerwünschte Personen geführt, denen die Einreise aus verschiedenen Gründen verwehrt wird.
In Englisch to watch steckt eben noch mehr als ansehen und zuschauen, nämlich auch beobachten, Wache halten, aufpassen, vorsichtig sein. Da ich bei meinen eigenen Listen mit einer "Playlist" für die Ohren anfing, schien die "Watchlist" nur folgerichtig. Mich stören die weiteren Bedeutungen von to watch nicht. Alternativen? Augenliste? Seh-Liste?
Übrigens, wo wir gerade dabei sind: Probiert gerne auch mal die "Playlist" und "Touchlist" aus.
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Morgenseiten werden jeden Morgen von Hand geschrieben. Es handelt sich bei dieser Methode nach Julia Cameron in der Regel um ein freies, automatisches Schreiben. Eine Art "Stream of Consciousness" - Bewusstseinsstrom. Bei dieser Übung darf das „kreative Ich“ aus seinem Versteck kommen. In der Regel sollen mindestens drei DIN A4 Seiten, täglich direkt nach dem Aufstehen von Hand geschrieben werden. Sie überlisten den inneren Zensor bzw. die innere Perfektionistin. Nach Cameron gibt es gar keinen falschen Weg, diese Morgenseiten zu schreiben. Kreativität bekommt freie Hand.
Wie so oft gelange ich durch Suchen und Surfen auf wunderbare Webseiten. Heute finde ich das Angebot GRIPS Schulfernsehen von Bayern Alpha, das unter anderem Anleitungen zum kreativen Schreiben und Überarbeiten von Texten enthält.
Anders Lernen
Die Aufgaben und Lektionen richten sich an Schülerinnen und Schüler sowie allgemein Lernwillige, die ihre "Wissenslücken" in Deutsch, Mathe und Englisch schließen möchten. Das "andere Lernen" hat sich die Plattform auf die Fahnen geschrieben, und das beinhaltet Mediaboxen mit Videos, Lesestoff und viele Übungsaufgaben. Alles online aufbereitet und dargeboten von lässigen, sympathischen Lehrer/innen. Und die Videos kann man natürlich mehrmals abspielen - die persönliche Wiederholung - ganz nach Belieben. Downloads für private Zwecke sind auch möglich.
Untertitelte Videos
Was mich besonders freut: Die Videos stehen auch mit Untertiteln zur Verfügung. Untertitel unterstützen das Verstehen für schwerhörige und gehörlose Menschen sowie für Nicht-Muttersprachler.
Deutsch und Schreiben
Wie verfasse ich Texte für bestimmte Lebenslagen wie Berichte, Bewerbungen, Briefe und E-Mails? Solche Schreib-Themen sind natürlich unter den Deutsch-Inhalten zu finden: Hier wird Lernstoff der neunten Klassen aufbereitet. Es geht in vielen Lektionen um Grammatik (Wortarten, Satzglieder, Zeichensetzung usw.), aber eben auch um Textverständnis und kreatives Schreiben, um Lyrik, Epik und Dramatik und den Schreibprozess an sich.
Mein Fazit: Bei GRIPS schau ich noch öfter vorbeil.
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